Danni bleibt!
In Mittelhessen sollen für den Bau einer Autobahn (A49) der Dannenröder Forst, der Maulbacher Wald sowie der Herrenwald weichen. Weil dies aber überhaupt nicht zeitgemäß ist und ein zielführendes Handeln zum Stopp der Klimakrise unmöglich macht gibt es Widerstand. Hier findest du alle Infos dazu.
Unsere Vision
Es gibt eine einfache Wahrheit: Wenn Sie an das glauben, was Sie tun, können Sie Großes erreichen. Das ist der Grund, warum Ihnen bei der Erreichung Ihres Zieles helfen möchten.
Wir sind keine Öko-Terroristen wir sind unzufrieden.
Wie kann es sein, dass in unserer heutigen Zeit, in der ein halber Kontinent brennt, die Welt an Co2 erstickt und man in manchen Ländern vor lauter Smog den Himmel nicht mehr sehen kann, in einem gesunden Mischwald für eine Autobahntrasse gerodet wird? Warum halten die Regierungen an veralteten Vorstellungen der Zukunft fest? Dies ist absolut unverantwortlich und Ignorant gegenüber den jüngeren Generationen und denen, die noch kommen werden.
Werfen wir mal einen Blick in die Vergangenheit.
Wusstest du, dass das was wir heute Osthessen nennen früher unter anderem von den Römern als "Buchonia" bezeichnet wurde?
Es handelte sich um ein ursprünglich keltisch besiedeltes Buchenwaldgebiet, das in der römischen Geschichtsschreibung erstmals 53 vor Christus genannt wurde. Diese Benennung lässt darauf schließen, dass es sich um ein sehr dichtes Waldgebiet handelte. Doch das blieb es nicht lange, denn nach und nach siedelten sich dort Menschen an, die die Bäume fällten um dort zu leben und somit die Waldfläche dezimierten. Das passierte natürlich im ganzen heutigen deutschen Raum im gleichen Maße. Als die Menschen die Wälder dermaßen abgewirtschaftet hatten, beschlossen sie aufzuforsten. Sie erkannten, dass es bald keine Wälder mehr geben würde, wenn sie so weiter machten. Diese Maßnahme zu ergreifen schien ihnen eine gute Lösung zu sein.
Mit Bäumen, die schnell wachsen hoffte man diesem Problem entgegenwirken zu können. Doch leider war dieser Ansatz falsch. Denn die zum Pflanzen ausgewählten Bäume gehörten einer anderen Art an und waren hier nicht heimisch. Die heimischen Baumarten wuchsen aber langsamer, als die importierten und so entschied man sich zugunsten der Wirtschaft, die schneller wachsenden zu pflanzen.
Und seitdem haben wir es nicht geschafft, zu einem Umdenken zu kommen und zu erkennen, dass die Wirtschaft nicht alles ist und sein kann.
Europa und die ganze Welt hat seit dem Mittelalter schon viel Waldfläche an die Wirtschaft und die Industrie verloren, dass es wirklich beängstigend ist, dass wir diese Problematik heute immer noch nicht erkennen und diese weiter durch unser Verhalten provozieren statt etwas dagegen zu unternehmen.
Wir steuern auf eine globale Klimakrise zu und uns fällt nichts Besseres ein als einfach genau so weiter zu machen!
Wie kann es sein, dass wir nicht aus Fehlern der Vergangenheit lernen, sondern freudestrahlend in unser eigenes Verderben laufen?
Doch kommen wir nun zum Dannenröder Forst
- einem Präzedenzfall –
Er ist eins der besten Beispiele für unsere heutige Waldstrategie, die uns leider zukünftig keinen sicheren Lebensraum ermöglichen wird. Doch viele Politiker wollen das nicht wahrhaben. Sie scheinen immer noch zu hoffen, dass es reicht, wenn wir hier und da ein paar Hektar aufforsten.
Und obwohl so viele Umweltschutzorganisationen darauf aufmerksam machen, dass es eben nicht reicht aufzuforsten, nachdem man Wälder zerstört hat, sondern jetzt aktiv Umweltschutz betrieben werden muss und der Schutz der Wälder nicht mehr warten kann, lässt die Bundesregierung weiter voller Freude uralte Pläne zum Ausbau der Autobahnen in die Tat umsetzen.
Wie anhand des Bauprojektes der A49 wunderbaren zu erkennen ist.
Das von uns Umweltschützer*innen und Klimaaktivist*innen als „Danni“ bezeichnete Waldstück liegt mitten in Hessen in der Nähe von Homberg (Ohm). Hier sollen nach den Planungen der Behörden Holzfäller mit schwerem Gerät und Motorsägen anrücken und Platz machen für den Bau eines gut 37 km langen „Lückenschlusses“ der schon vor vier Jahrzehnten konzipierten Autobahn A49. Kassel soll so mit Mittelhessen verbunden und südlich des Waldgebiets bei Gemünden (Vogelsbergkreis) an die Autobahn A5 angeschlossen werden.
Für dieses Projekt sollen 85 Hektar Waldfläche gerodet und 123 Hektar mit Asphalt versiegelt werden.
Es soll also ein uralter Wald der ebenfalls sehr alten Planung einer Autobahntrasse weichen. Dass dieser Wald und die angrenzenden kleineren Wälder ein Wasserschutzgebiet umgibt und sie Trinkwasser für halb Hessen speichern, ist der Regierung nicht wichtig. Hauptsache es wird viel Geld für etwas verschleudert, dass nicht länger zur Zukunft der Mobilität gehören darf.
Die Verkehrswende kann keinen weiteren Tag und keinen weiteren Baum mehr warten!
Doch es besteht noch ein Fünkchen Hoffnung für den Danni, denn wir kämpfen um ihn. Wir setzen uns für uns und unsere Mitmenschen ein auch wenn sie nicht erkennen wollen, dass wir keine Öko-Terroristen sind, sondern lediglich auf die zunehmende Zerstörung der Erde und der Gefährdung all ihrer Lebewesen aufmerksam machen wollen.
Etwas über 100 Menschen sind seit Oktober 2019 in den Danni gezogen, weil sie befürchteten, dass sie nicht anders auf die Zerstörung eines gesunden Ökosystems aufmerksam machen könnten. Und sie hatten recht. Deswegen werden sie so lange auch unter schlechten Bedingungen im Wald ausharren, bis die Rodungssaison im März zu Ende ist. Ihr einziges Ziel ist es, die Rodung so lange aufzuhalten bis der Baubeschluss der Bundesregierung so alt ist, dass er neu überarbeitet werden muss und verhindert werden kann. Aber wir tuen noch mehr! Wir machen regelmäßig Demonstrationen in verschiedenen Formen, wie Sitzblockaden, Fahrraddemos über Autobahnen und Mahnwachen/Kundgebungen in verschiedenen Städten.
Die Aktionsformen, die wir wählen, erscheinen wohlmöglich sehr extrem und nervig, aber leider ist das die einzige Möglichkeit mediale Aufmerksamkeit zu bekommen und auf die Sinnlosigkeit dieses "Planungsdinosauriers" ( Jan Schalauske, Landesvorsitzender Die Linke-Hessen) hinzuweisen.
Dazu kommt, dass verschiedene Klagen von Umweltschutzorganisationen wie BUND und NABU vom Bundesverwaltungsgericht zurückgewiesen und scheinbar nicht ernst genommen werden. Um die Kläger zu beruhigen, soll ein neues wasserrechtliches Gutachten erstellt werden, doch das wird wohl kaum zum gewünschten Ergebnis führen. Bereits vor ein paar Jahren klagte der BUND, weil mit dem Bau der Autobahntrasse europäische Wasserrahmenrichtlinien (WRRL) zuwider gehandelt wird. Doch der 9. Senat des Verwaltungsgerichts wies die Klage ab, denn es bestünde schließlich Baurecht und sowieso sei alles mit ganz strengen Richtlinien beleg worden.
Um den Wahnsinn komplett zu machen, ist auch bei der jetzigen Klage von BUND und NABU der 9. Senat zuständig. Ein anderes Ergebnis als in der vorherigen Klage ist dementsprechend wohl nicht zu erwarten. Nach wie vor argumentiert der BUND damit, dass der Weiterbau rechtswidrig sei und gegen die europäischen Wasserrahmenrichtlinien verstößt. Des Weiteren weist er auf die Zerstörung von europäischen Naturschutzgebieten (Herrenwald) hin. Man könnte meinen, die Bundesregierung und das Bundesverwaltungsgericht würden über den Wolken ihren Sitz haben und kümmern sich deswegen nicht um die zunehmende Umweltverschmutzung in Deutschland.
Um den Kreis zu schließen:
Im Dannenröder Forst wachsen Eichen und vor allem buchen die teilweise 300 Jahre alt sind. und da Buchenwälder in ganz Europa gefährdet sind, kann es nicht angehen, dass wir hier in Deutschland fröhlich weiter Abholzen was das Zeug hält. Der Vorschlag der Bundesregierung als Ausgleich an anderer Stelle neue Bäume zu pflanzen, ist zwar eine süße Idee kann die Zerstörung aber nicht wieder wett machen. Es ist doch wohl logisch, dass eine 300 Jahre alte Buche nicht durch 10 Jungbäume ersetzt werden kann, denn bis diese groß genug sind, um die gleiche Menge an Sauerstoff zu produzieren, wie die gefällte Buche, dauert es sehr sehr lange.
um „Tag der Buchenwälder“ am 25.6.2020 werden sich Repräsentant*innen aus Natur- und Umweltschutz und aus der Wissenschaft mit einem Appell an die Bundesministerinnen Julia Klöckner (Landwirtschaft) und Svenja Schulze (Umwelt). Sie fordern von den Ministerinnen, mehr für den Schutz der Buchenwälder in Deutschland und Europa zu tun. In einem offenen Brief bringen die Unterzeichnenden ihre große Besorgnis über den schlechten Zustand der Buchenwälder zum Ausdruck und fordern eine ambitionierte europäische Waldstrategie.
Die Rotbuchenwälder waren schon vor den Hitzesommern 2018/2019 massiv geschädigt, wie die Waldzustandsberichte der vergangenen Jahre belegen. Luftschadstoffe, vor allem Stickstoffemissionen aus Industrie, Landwirtschaft und Verkehr (Überdüngung, Ammoniak, Stickoxide und daraus folgende Belastung durch Ozon und salpetrige Säure), naturferne, einschichtige Buchenbestände, waldschädliche Forstwirtschaft mit Großschirmhieb, starker Durchforstung und Befahrung sowie die Fragmentierung der Wälder haben die mikroklimatische Regulation und die Wasserspeicherfähigkeit der Buchenwälder verringert. Durch die Auswirkungen der Klimakrise wurde die Buche als durchaus anpassungsfähige Baumart mit einem großen Verbreitungsgebiet von Sizilien bis Südschweden an ihre Grenzen gebracht. Allein im vergangenen Jahr ist die Kronenverlichtung von 39 auf 47 Prozent gestiegen.
Auch in anderen Mitgliedstaaten der EU sind die Buchenwälder bedroht. Allein in Rumänien wurden in den vergangenen 15 Jahren rund 100.000 Hektar der als Urwälder identifizierten Wälder gefällt – über die Hälfte der Abholzungen erfolgten laut Nationaler Waldinventur illegal.
„Deutschland übernimmt im Juli die Ratspräsidentschaft. Wir appellieren an die Ministerinnen Klöckner und Schulze, diese Chance zu nutzen. Setzen Sie sich jetzt für eine starke EU-weite Waldstrategie ein“, sagt NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger.
Wir fordern, dass das Geld zum Weiterbau der A49 in den Schutz der Wälder und den Ausbau des ÖPNV gesteckt wird.
Kein weiterer Euro für längst überholte Projekte!
Durch die Produktion und Vermarktung von SUVs haben wir einen großen Rückschritt im Rahmen der Emissionsreduzierung gemacht. Durch das Fahren von SUVs sind die Treibhaus Emissionen in Deutschland im Sektor Verkehr auf 22 % gestiegen. Für die Einhaltung das 1,5 Grad Ziels müssen die Emissionen aber bis 2035 um 90% gesenkt werden.
Einen Anfang zur Reduzierung könnte der Güterverkehr machen, denn wenn waren mit Zügen statt mit LKWs transportiert werden würden, könnte schon einiges an Emissionen eingespart werden. Doch unser größeres Ziel muss es sein das Streben nach ewigem Wachstum zu bändigen. Aber natürlich müssen auch große Veränderungen im Straßen-/ und Flugverkehr geschehen. Hierbei kann jeder einzelne etwas zur Erfüllung das 1,5 Grad Ziel beitragen, wenn folgende drei Punkte beachtet werden. Diese sind: vermeiden, verlagern und klimaneutrale Antriebe nutzen. Diese drei Punkte gelten natürlich auch für die Gesellschaft im großen Sinne und müssen vor allem in der Wirtschaft, bei Im-/ und Export übernommen werden.
Wir fordern, dass das Geld zum Weiterbau der A49 in den Schutz der Wälder und den Ausbau des ÖPNV gesteckt wird.
Kein weiterer Euro für längst überholte Projekte!